Germany’s popular Focus magazine is just out with an extensive interview I had with the publication on the current wave of private equity deals sweeping North America. I will have more to say about this in a future posting (in English). The gist of my views on the subject for my German-speaking friends follows below.
“Größte Bedrohung des Stabilität“
Doch der kanadische Unternehmensexperte J. Richard Finlay sieht den derzeitigen Trend zum „Going Private“ mit großer Skepsis: „Dies ist eine der größten Bedrohungen für die wirtschaftliche Stabilität und das Wohlergehen der Anteilseigner im vergangenen halben Jahrhundert“, sagt er. „Wenn es an Offenheit in den Firmen fehlt, werden Probleme oft so lange versteckt, bis die Lage so kritisch wird, dass niemand mehr etwas tun kann. Und dann können die Folgen für die Mitarbeiter, die Zulieferer und die Gemeinden verheerend sein.”
Als Beispiel nennt er den kanadischen Immobilienkonzern Olympia and York, der in den 80er-Jahren zu einem der größten Grundbesitzer der Welt aufgestiegen war. 1992 implodierte das Unternehmen unter der Last seiner Schulden von mehr als 20 Milliarden Dollar und der Inkompetenz seiner Bosse, der Brüder Albert, Paul und Ralph Reichman. „Es gibt wenige Beweise dafür, dass private Beteiligungsfirmen besser geführt werden oder weniger zu Dummheiten und Machtmissbrauch an der Spitze neigen“, meint Finlay. „Und den Chefs große Summen von Geld nachzuschmeißen, hat sich noch nie als zuverlässige Formel für den Erfolg erwiesen.“ Der Chef der Baumarktkette Home Depot, Robert Nardelli, der für sein Scheitern auch noch mit 210 Millionen Dollar belohnt wurde, sei das beste und nicht einzige Beispiel dafür.
Corporate Governance, also die Unternehmensführung unter Aufsicht, ist für Finlay nach wie vor die beste Methode, ethisches und verantwortungsvolles Verhalten an den Firmenspitzen zu gewährleisten. „Es ist kein Zufall, dass die größten Firmen mit der eindrucksvollsten Geschichte von Einkommen, Innovation und Fairness gegenüber den Anlegern, etablierte Aktiengesellschaften sind, die sich über lange Zeit entwickeln konnten.“ Private Beteiligungfirmen hingegen seien wie der Ozeandampfer Titanic: „Jeder glaubt, sie seien zu groß, um versagen zu können, und zu raffiniert, um nicht erfolgreich zu sein. Und dann, eines Morgens, wacht man auf und muss entdecken, dass das Undenkbare geschehen ist.“